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Übersicht: AktuellesErstellt am: 13.10.2016

Das WPE hat seinen vierten Behandlungsraum in Betrieb genommen. Damit ist das WPE das größte Protonentherapiezentrum dieser Art an einem Universitätsklinikum in Deutschland. Die erweiterte Behandlungskapazität wird das Team nun dazu nutzen, noch mehr krebskranken Menschen eine Protonentherapie anzubieten.

„Mit der Inbetriebnahme des vierten und letzten Raumes haben wir einen echten Durchbruch erzielt – es ist der Endpunkt eines Großprojektes, das in den letzten Jahren den vollen Einsatz vieler Beteiligter erfordert hat. Und nur so konnten wir bereits in den vergangenen drei Jahren mehr als 500 Patientinnen und Patienten bei ihrem Kampf gegen Krebs zur Seite stehen. Mit Inbetriebnahme des letzten Behandlungsraumes ist das WPE nun Deutschlands größte universitäre Einrichtung zur Bestrahlung von Krebs-Tumoren mit Protonen. Patientinnen und Patienten aus der Region, Deutschland und Europa haben damit eine wichtige zentrale Anlaufstelle, an der ihnen sehr kompetent weitergeholfen werden kann“, so Prof. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des UK Essen und Geschäftsführer des WPE, anlässlich der Eröffnung des letzten Behandlungsraumes im Essener Protonentherapiezentrum.

Seit Mitte 2013 bestrahlt das Team des WPE unter der medizinischen Leitung von Prof. Dr. Beate Timmermann Patientinnen und Patienten mit Protonen: „Bisher haben wir insbesondere Patienten mit Tumoren in empfindlichen Geweberegionen wie Kopf, Wirbelsäule oder Beckengegend behandelt, die anderweitig nur schwer therapierbar sind. Im letzten Jahr konnten wir das Behandlungsspektrum weiter ausdehnen, hier vor allem auf die Behandlung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren und Prostatakrebs. Weitere Indikationen bereiten wir gegenwärtig vor“, erläutert die Ärztliche Leiterin des WPE.

Das WPE ist mit einem 230 MeV Zyklotron ausgestattet. In den vier Behandlungsräumen befinden sich drei sich um 360 Grad drehbare Gantries und ein Fixed-Beam Raum mit 2 starren Strahllinien. Jede der drehbaren Gantries wiegt ca. 120 Tonnen und sorgt dennoch für eine Genauigkeit von bis zu 0,25 Grad. Durch die Pencil Beam Scanning Methode (PBS) und ein hochmoderne Therapieplanungssystem wird die Intensitätsmodulierte Protonentherapie (IMPT) routinemäßig bei HNO-Tumoren (inkl. Lymphknotenbestrahlung), Schädelbasis-Tumoren und Prostatatumoren eingesetzt. Weiterhin kann im WPE bei Tumoren des Zentralen Nervensystems (ZNS) die gesamte Kraniospinale Achse (CSA, beinhaltet Gehirn und Spinalkanal) routinemäßig bestrahlt werden, ebenfalls unter Verwendung von PBS und IMPT. Die Verfügbarkeit der IMPT ermöglicht zudem einen Simultaneous Integrated Boost(SIB) – also eine gleichzeitige Boostbestrahlung – für Tumoren der Schädelbasis, im HNO-Bereich und der Prostata.