
Besuch der NRW-Ministerin Ina Brandes im WPE
Fokus auf Innovation und Forschung
Am 3. September 2025 besuchte die nordrhein-westfälische Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Ina Brandes, das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen (WPE). Im Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Universitätsmedizin Essen informierte sie sich über die medizinischen, technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen der Protonentherapie seit der Inbetriebnahme des Zentrums. Anlass war insbesondere die Förderung eines neuen Graduiertenkollegs zur Protonentherapie durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das die Weiterentwicklung dieser innovativen Therapieform und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zum Ziel hat
13 Jahre Protonentherapie: Meilensteine und Erfolge
Seit der Aufnahme des klinischen Betriebs vor 12 Jahren hat das WPE über 5.000 Patientinnen und Patienten behandelt. Das Zentrum zählt heute zu den führenden Protonentherapieeinrichtungen in Europa. Die Anlage wurde kontinuierlich technisch weiterentwickelt, um noch präzisere und schonendere Behandlungen zu ermöglichen. Insbesondere im Bereich der strahlentherapeutischen Behandlung von kindlichen Tumoren hat sich das WPE – mit ca. 300 jungen Patient:innen jährlich – aber auch bei sehr seltenen und komplizierten Tumoren als ein unersetzbarer Teil der Versorgung über die Grenzen von NRW hinaus etabliert. Dieser Erfolg ist zugleich Ausdruck der engen Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams aus Medizin, Technik und vielen weiteren Berufsgruppen.
Wissenschaftliche Expertise und internationale Vernetzung
Neben der Patientenversorgung konnte das WPE eine herausragende wissenschaftliche Expertise aufbauen. Heute ist das Zentrum national wie international exzellent vernetzt und nimmt aktiv an Studien und Forschungsprojekten teil, die zur Weiterentwicklung der Protonentherapie beitragen. Die enge Verzahnung von Forschung und klinischer Praxis ist dabei ein zentraler Baustein für nachhaltige Innovation.
Lehre, Forschung und klinische Studien
Das WPE bietet ideale Bedingungen für Studierende, Nachwuchswissenschaftler:innen und Forscher:innen. Von Medizinstudierenden über Physiker:innen bis hin zu Biowissenschaftler:innen profitieren viele Fachrichtungen von der interdisziplinären Struktur.
Darüber hinaus verfügt das WPE über ein eigenes Studienbüro, das Register- und klinische Studien koordiniert. Diese reichen von Langzeitbeobachtungen zur Verträglichkeit über Fragen der Lebensqualität bis hin zu speziellen Untersuchungen bei pädiatrischen Patienten. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Versorgung einfließen zu lassen.
Beratungs- und Referenzzentrum für pädiatrische Strahlentherapie
Eine besondere Rolle nimmt das WPE als Beratungs- und Referenzzentrum für kindliche Strahlentherapie ein. Hier beraten Expert:innen Familien, Ärzt:innen und Fachgesellschaften – national wie international. Mit dieser Funktion trägt das WPE wesentlich dazu bei, evidenzbasierte Empfehlungen für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln und in Studien sowie Leitlinien umzusetzen.
Neues Graduiertenkolleg zur Protonentherapie
Im Zentrum des Ministerinnenbesuchs stand die Vorstellung des neuen, von der DFG geförderten Graduiertenkollegs zur Protonentherapie, das gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen und der TU Dortmund etabliert wird. Es soll die Protonentherapie wissenschaftlich weiterentwickeln und gleichzeitig den wissenschaftlichen Nachwuchs in NRW gezielt fördern. Damit wird ein wichtiger Grundstein für die Zukunft gelegt.
Fazit: Anerkennung und Rückenwind für die Zukunft
Der Besuch von Ina Brandes war für das WPE ein starkes Zeichen der Anerkennung. Er machte deutlich, wie wichtig die Kombination aus medizinischem Fortschritt, wissenschaftlicher Exzellenz und Nachwuchsförderung für die Zukunft der Protonentherapie ist. Besonders eindrucksvoll war das Gespräch der Ministerin mit einem unserer jungen Patienten, das zeigte, welchen Unterschied moderne Spitzenmedizin im Leben von Betroffenen machen kann.
Mit der Unterstützung von Land, Wissenschaft und Partnern blickt das WPE zuversichtlich in die Zukunft – und arbeitet weiter daran, innovative Krebstherapien für Patientinnen und Patienten verfügbar zu machen.
Das Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE)
Das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen (WPE) behandelt jedes Jahr ca. 700 Patientinnen und Patienten und ist das größte strahlentherapeutische Zentrum Europas im Bereich der Kinder- und Jugendradioonkologie. Aufgrund der technischen und physikalischen Eigenschaften der Protonentherapie ist sie besonders für viele junge Patientinnen und Patienten vorteilhaft sowie bei der Bestrahlung von tiefliegenden Tumoren und solchen, die von empfindlichem Gewebe umgeben ist.
Pressekontakt
Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE)
Medizinische Leiterin: Prof. Dr. med. Beate Timmermann
Hufelandstraße 55
45147 Essen
Redaktion: Dr. Stefanie Schulze Schleithoff und Liane Ohlms, Tel. 0201-723-6600, E-Mail schreiben
Impressionen des Besuchs









5000 Patient:innen im WPE
In nicht ganz 12 Jahren wurden bis Februar 2025 über 5000 Patient:innen behandelt.
Die häufigste Indikation waren Hirntumore bzw. Tumore des Zentralen Nervensystems mit fast 45 Prozent. Andere wichtige Diagnosegruppen sind Sarkome, HNO-Tumoren, Augentumoren, Nerventumoren, Prostatakarzinome und Lymphome.
DFG-Förderung des GRK
Es ist ein Meilenstein für die medizinische Forschung im Ruhrgebiet: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das neue Graduiertenkolleg 3043 „AMTEC-PRO“ mit 6 Millionen Euro. Ab Oktober 2025 werden 24 Doktorand:innen interdisziplinär an der Weiterentwicklung der Protonentherapie arbeiten.
Patienten nicht nur aus NRW
Damit alle Patienten aus dem In- oder Ausland reibungslos eine Protonentherapie am WPE bekommen können, hilft unser Case Management bei der Zusammenstellung aller erforderlichen Unterlagen und unterstützt auch bei Anreise und Unterkunft. Nehmen Sie gerne Kontakt auf.