0201 723 6600

Nasopharynxkarzinome: Definition, Entstehung und Häufigkeit

Was sind Nasopharynxkarzinome?

Nasopharynxkarzinome (NPC) sind maligne, also bösartige Tumore des Nasen-Rachen-Raums (Nasopharynx), dem obersten der drei Teilbereiche des Rachens (Pharynx).

Nasopharynxkarzinome gehören zu den so genannten HNO-Tumoren (HNO: Hals, Nasen, Ohren), die wiederum in die große Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren fallen.

Nasopharynxkarzinome entwickeln sich aus den Epithelzellen des Nasopharynx (daher auch Epipharynxkarzinom). Sie sind laut NPC-Register mit etwa 70 Prozent die häufigsten bösartigen Tumore im Bereich des Nasen-Rachens (Nasenrachenkrebs).

WHO-Klassifikation von Nasopharynxkarzinomen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet bei Nasopharynxkarzinomen zwischen drei Subtypen:

  • verhornenden, gut differenzierten Plattenepithelkarzinomen (Plattenepithelkarzinom Nase),
  • nicht verhornenden Plattenepithelkarzinomen (Plattenepithelkarzinom Nase) sowie
  • undifferenzierten, anaplastischen Karzinomen.

In gut der Hälfte aller Fälle wird der undifferenzierte Typ diagnostiziert, der auch als lymphoepitheliales Karzinom, Schmincke-Regaud-Tumor oder Schmincke-Tumor bekannt ist. Weniger als ein Viertel aller Nasopharynxkarzinome gehören zur verhornenden Variante. 

Wie entstehen Nasopharynxkarzinome?

Nasopharynxkarzinome entwickeln sich aus entarteten, unkontrolliert wachsenden Epithelien des Nasen-Rachen-Raums. Epithelzellen finden sich auf der Haut, in den Schleimhäuten, im Darm oder der Bauchspeicheldrüse, wo sie spezielle schützende oder glättende Schichten bilden.

Was sind die Ursachen eines Nasopharynxkarzinoms?

Als Nasopharynxkarzinom Ursachen werden unterschiedliche Gründe diskutiert. Vor allem eine vorangegangene Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EPV) scheint ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Karzinomen des Nasen-Rachen-Raums zu sein. Das zeigt sich insbesondere bei der undifferenzierten Form des Nasopharynxkarzinoms. Für einen Zusammenhang zwischen EPV und NPC spricht die Tatsache, dass EPV-Antikörper bei fast allen Patientinnen und Patienten mit Nasopharynxkarzinomen nachgewiesen werden können.

Außerdem gelten als mögliche Ursachen:

  • Rauchen,
  • Umwelteinflüsse,
  • Ernährungsgewohnheiten, vor allem der Genuss von konservierten Lebensmitteln wie Trockenfisch sowie von Betelnüssen und Alkohol, sowie
  • genetische Prädispositionen, da die Erkrankung vor allem in Südostasien, Südchina und Nordafrika auftritt.
Röntgenansicht mit orange hervorgehobenem Nasopharynx Bereich.
Nasopharynx: Röntgen-Profilansicht des menschlichen Kopf-Hals-Bereichs mit orange hervorgehobenem Nasopharynx.
Röntgen-Profilansicht des menschlichen Rachens (Pharynx).
Pharynx: Röntgen-Profilansicht des menschlichen Kopf-Hals-Bereichs mit orange hervorgehobenem Pharynx (Rachen). Der Pharynx wird in drei Teilbereiche unterteilt: Nasopharynx, Oropharynx & Hypopharynx.

Wie häufig sind Nasopharynxkarzinome?

Nasopharynxkarzinome sind in Mitteleuropa sehr selten und machen hier lediglich etwa 0,2 Prozent aller Krebserkrankungen aus. Anders ist die Situation in Südostasien, Südchina und Nordafrika, wo die Fallzahlen deutlich höher sind und NPC teils bis zu 40-mal häufiger diagnostiziert wird. Betroffen sind sowohl Erwachsene (meist im Alter zwischen 40 und 70 Jahren) als auch Kinder und Jugendliche. Bei Letzteren findet sich meist das klassische lymphoepitheale undifferenzierte Karzinom. In Deutschland kommt auf eine Million Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren eine Erkrankung an einem Nasopharynxkarzinom. Männer und Jungen sind dabei doppelt so häufig betroffen wie Mädchen und Frauen.

Gibt es Nasopharynxkarzinom Symptome?

Karzinome des Nasen-Rachens bleiben oft lange symptomlos. Sie werden daher häufig erst spät und erst dann diagnostiziert, wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben und umliegende Areale im Kopf-Hals-Bereich bereits teils schwer schädigen. Das betrifft zum Beispiel die Nasenhöhle und die Nasennebenhöhlen. Im Spätstadium der Erkrankung geschieht dies auch im Bereich des Gehirns.

Mögliche Symptome für eine Krebserkrankung des Nasopharynx sind unter anderem:

Kann ein Nasopharynxkarzinom Metastasen bilden?

Bei fast allen Patientinnen und Patienten, die an einem Nasopharynxkarzinom erkrankt sind, können zum Zeitpunkt der Diagnosestellung Lymphknotenmetastasen am Hals festgestellt werden. Je nachdem wie weit fortgeschritten die Tumorerkrankung bei Diagnosestellung bereits ist, kann das Nasopharynxkarzinom bereits in andere Körperregionen gestreut haben, vor allem in die Knochen, Lunge, Leber, Knochenmark und in die Brusthöhle.

Visualisierung der Durchführung einer Bestrahlung mit Protonen.

Sie haben ein Nasopharynxkarzinom und suchen nach der passenden Therapie?

Wenn Sie an einem Nasopharynxkarzinom erkrankt und auf der Suche nach einer geeigneten Therapie sind: Nehmen Sie mit unserem Case-Management Kontakt auf. Gemeinsam klären wir, ob eine Strahlentherapie mit Protonen für Sie in Frage kommt.

Case Management: 0201 723 6600 oder wpe@uk-essen.de

Wie wird ein Nasopharynxkarzinom diagnostiziert?

Wie bei allen Krebserkrankungen geht auch die Diagnose von Nasopharynxkarzinomen mit umfangreichen Untersuchungen einher, die interdisziplinäre Kompetenzen erfordern. Gefragt sind immer Expertinnen und Experten unterschiedlicher medizinischer Fachrichtungen. Idealerweise erfolgt die Diagnosestellung daher in einem spezialisierten Onkologie-Zentrum.

Zu den notwendigen Untersuchungen gehören:

  • Endoskopie des Nasen-Rachen-Raums und Ermittlung des genauen HNO-Status,
  • Magnetresonanztomografie (MRT),
  • Computertomografie (CT),
  • Positronen-Emissions-Tomografie (PET),
  • Entnahme von Gewebeproben (Biopsie),
  • Blutuntersuchung zur Feststellung von Tumormarkern und möglichen Antikörpern gegen das Epstein-Barr-Virus.

Auf diese Weise werden Erkenntnisse zur Art des Tumors, zu dessen biologischer Aggressivität (Grading) sowie zum initialen Stadium (Staging) der Erkrankung gesammelt und ausgewertet. Erst dann kann – abhängig auch vom Alter und Gesundheitszustand des Patienten oder der Patientin – gemeinsam mit den Betroffenen die Auswahl der bestmöglichen Therapie erfolgen.

Visualisierung einer Nasenendoskopie bei männlichem Patient.
Diagnostische Nasen-Endoskopie: Die Endoskopie des Nasen-Rachen-Raums gehört zu den notwendigen Untersuchungen im Rahmen der Diagnose von Nasopharynxkarzinomen.

Welche Stadien gibt es bei einem Nasopharynxkarzinom?

Um festzulegen, wie weit eine Krebserkrankung bereits fortgeschritten ist, gibt es bestimmte allgemeingültige Kriterien. Das so genannte Grading geht der Frage nach, wie bösartig ein Tumor ist. Es unterscheidet zwischen vier unterschiedlichen Abstufungen/Graden (G I bis G IV), abhängig davon, wie aggressiv der maligne Tumor ist und wie schnell er streut.

Die Bestimmung des jeweiligen Stadiums der Erkrankung (*Staging) erfolgt nach dem TNM-System, das seit 1950 für die international vergleichbare Beurteilung von Tumoren eingesetzt wird. Dadurch können Diagnostik und Therapie und Prognose weltweit vergleichbar abgebildet werden. Die Stadieneinteilung erfolgt nach den Kriterien:

Die zentralen Fragen also lauten: Wie groß und wie aggressiv ist das Karzinom? Wo liegt er genau? Sind Lymphknoten befallen oder nicht? Hat der Tumor bereits gestreut? Aus den jeweiligen Antworten ergibt sich bei Nasopharynxkarzinomen eine Einteilung in vier Stadien – von einem lokal auf den Nasen-Rachen begrenzten, kleineren Tumor bis hin zum fortgeschrittenen Stadium, in dem der Krebs bereits in weitere Areale gestreut hat. Ab dem dritten Stadium sind bei einem Nasopharynxkarzinom unter anderem die knöchernen Strukturen der Schädelbasis und der Halswirbel betroffen. Ab Stadium vier breitet sich der Tumor innerhalb des Schädels (intrakraniell) aus und schädigt beispielsweise die Hirnnerven.

Behandlung von Nasopharynxkarzinomen

Die jeweils bestmögliche und effizienteste Therapie bei Nasopharynxkarzinomen ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren und setzt eine entsprechende Expertise beim behandelnden Team voraus. Grundsätzlich erfolgt die Behandlung von Karzinomen nicht nur jeweils abhängig von der genauen Art des Tumors, sondern auch abhängig davon, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist.

Wo können Nasopharynxkarzinome am besten behandelt werden?

Für die bestmöglichen Heilungschancen von Nasopharynxkarzinomen sollte die Behandlung in einem speziellen onkologischen Zentrum erfolgen, das verschiedene Fachdisziplinen miteinander vereint und sich auch auf die Therapie seltener Tumoren bzw. von Kopf-Hals-Tumoren spezialisiert hat. Universitätskliniken stellen hier eine gute Anlaufstelle dar, weil sie normalerweise den gesamten Bereich der Tumorbehandlung abdecken und zwar von der Onkologie über die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde bis hin zur Strahlentherapie. Das ermöglicht eine optimale Abstimmung der verschiedenen Fachdisziplinen und sorgt für eine effizientere Therapie.

Das WPE (Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen) ist als Teil der Universitätsmedizin Essen fest in das Westdeutsche Tumorzentrum Essen (WTZ) eingebunden.

Studien des WPE – NPC-Register 2016

Gibt es Leitlinienbehandlungen für Nasopharynxkarzinome?

Wie können Nasopharynxkarzinome behandelt werden?

Um größtmögliche Heilungschancen zu erreichen, sollte ein Tumor idealerweise komplett entfernt werden. Ein chirurgischer Eingriff allerdings ist bei Nasopharynxkarzinomen oft schwierig, weil der Nasen-Rachen nur schlecht erreicht werden kann. Wenn aufgrund der konkreten Lokalisation des Tumors überhaupt möglich, ist eine Operation daher nur bei kleinen Tumoren, die sich noch nicht bis in die Schleimhäute ausgebreitet haben, sinnvoll.

Entsprechend den internationalen Guidelines werden Karzinome des Nasen-Rachens in der Regel mit Chemo- und Strahlentherapie behandelt. Abhängig vom Tumorstadium geschieht dies entweder als alleinige Strahlentherapie (T1-T2 N0 M0-Stadium) oder in höheren Tumorstadien kombiniert mit/ohne vorgeschaltete Chemotherapie gefolgt von gleichzeitiger Radio-Chemotherapie.

Protonentherapie von Nasopharynxkarzinomen

Wenn Sie an einem Nasopharynxkarzinom erkrankt und auf der Suche nach einer geeigneten Therapie sind: Nehmen Sie mit unserem Case-Management Kontakt auf. Gemeinsam klären wir, ob eine Strahlentherapie mit Protonen für Sie in Frage kommt.

Case Management: 0201 723 6600 oder wpe@uk-essen.de

Die Strahlentherapie als Behandlungsmethode bei Nasopharynxkarzinomen

Vor allem undifferenzierte und nicht verhornende Formen des Nasopharynxkarzinoms sprechen besonders gut auf eine Bestrahlung an. Die Kombination mit einer Chemotherapie erhöht die Strahlenempfindlichkeit der Tumorzellen, was wiederum die Wirkung der Strahlentherapie maximiert. Allerdings sind hohe Strahlendosen erforderlich, um effektiv gegen den Tumor vorzugehen. Gerade mit Blick auf die empfindlichen Strukturen im Kopf- und Halsbereich empfiehlt sich daher grundsätzlich eine besonders schonende Bestrahlungsform wie die Protonentherapie. Das gilt vor allem für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen, bei denen das gesunde Gewebe des Körpers besonders strahlensensibel ist.

Protonentherapie von Nasopharynxkarzinomen: schonend und nebenwirkungsarm

Bei der Bestrahlung von Nasopharynxkarzinomen hat sich die Protonentherapie in den vergangenen Jahren als moderne und besonders schonende Verfahrensalternative etabliert. Denn im Vergleich zur konventionellen Photonentherapie hat eine Bestrahlung mit Protonen einen bedeutenden Vorteil: Sie lässt sich millimetergenau auf das erkrankte Gewebe ausrichten. Man spricht bei der Protonentherapie deshalb auch von einer hochkonformalen Präzisions-Strahlentherapie. Konformal bedeutet, dass die Bestrahlung die (unregelmäßigen) Strukturen des Tumors so exakt wie möglich aufgreift und das Bestrahlungsfeld so aufgebaut und ausgerichtet ist, dass das um den Tumor liegende gesunde Gewebe bestmöglich geschont wird.

Das ist insbesondere bei der Therapie von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich sehr wichtig. Denn dort finden sich gleich mehrere zu schonende Risikostrukturen. Schleimhäute, Speichel- und Tränendrüsen, Sehnerven, Innenohr, Hör- und Gleichgewichtsnerv und vor allem die Bereiche des Gehirns an der Schädelbasis (Temporallappen) sind – gerade bei Kindern und Jugendlichen – besonders empfindlich und können bei der Bestrahlung eines Nasopharynxkarzinoms geschädigt werden.

Ebenso führen die physikalischen Eigenschaften der Protonentherapie zu einer geringeren Belastung des normalen Gewebes außerhalb der zu bestrahlenden Regionen im Vergleich zur konventionellen Photonentherapie. Dadurch verringert sich das Risiko für die Entstehung von sekundären Tumoren (Zweittumoren) nach Strahlentherapie als Langzeitfolge.

Patientinnen und Patienten profitieren in diesen Fällen also langfristig von mehr Lebensqualität.

Protonenbestrahlungs-Plan. Die Bestrahlung lässt sich millimetergenau auf das erkrankte Gewebe ausrichten. Das umliegende, gesunde Gewebe wird bestmöglich geschont.

Durch die Zielgenauigkeit der Protonen lässt sich die Strahlenbelastung dieser Risikobereiche deutlich reduzieren. Aufgrund der besonderen physikalischen Eigenschaften geben Protonen den Hauptteil der Strahlendosis erst unmittelbar im Tumor selbst ab.

Kann die Protonentherapie mit anderen Behandlungsmethoden kombiniert werden?

Die Protonentherapie kann ebenso wie eine konventionelle Bestrahlung mit Photonen mit anderem Therapiemöglichkeiten kombiniert werden – beispielsweise mit einer Chemotherapie.

Wichtiger Hinweis bei einer Protonenbestrahlung in Kombination mit Chemotherapie:

Sollte eine kombinierte Behandlung aus Strahlentherapie und Chemotherapie angezeigt sein, kann diese in Zusammenarbeit mit Ihrem Heimatkrankenhaus stattfinden, wenn die Entfernung nicht zu groß ist.

Ansonsten erfolgt die Begleittherapie über das Team der Kinderonkologie oder dem Westdeutschen Tumorzentrum der Universitätsmedizin Essen.

Welche Nebenwirkungen hat die Protonentherapie von Nasopharynxkarzinomen?

Eine Bestrahlung ist mit Nebenwirkungen verbunden, ganz gleich, ob konventionell mit Photonen oder mit Protonen bestrahlt wird. Bei der Protonentherapie handelt es sich jedoch um eine lokale Therapiemaßnahme, die ihre Wirkung nicht im gesamten Körper, sondern nur in der vorab definierten Region um den Tumor entfaltet. Daher treten mögliche Begleiterscheinungen auch meist nur in diesen Regionen auf. In der Regel bessern sich die Symptome wenige Wochen nach der Bestrahlung. Zudem fallen die Nebenwirkungen aufgrund der Zielgenauigkeit, mit der die Tumorregion bestrahlt wird, deutlich geringer aus als bei einer herkömmlichen Strahlentherapie.

Unter anderem sind folgende allgemeine Akut-Nebenwirkungen möglich:

  • Reizerscheinungen der bestrahlten Haut,
  • Haarausfall (bei einer Bestrahlung des Kopfes),
  • Müdigkeit,
  • selten Übelkeit und Erbrechen.

Spezifische, unerwünschte Folgen hängen von der Lokalisation des behandelten Tumors ab und können daher nur individuell definiert werden.

Bei Kindern und Jugendlichen kann es infolge einer Strahlentherapie und in Abhängigkeit wo der Tumor sitzt und welche Vortherapien schon erfolgt sind unter Umständen zu Beeinträchtigungen des Hormonhaushaltes, des Körperwachstums, der pubertären Entwicklung, der kognitiven Fähigkeiten/Entwicklung sowie der Funktionen von Nerven, Augen oder Ohren kommen. Gerade diese Spätfolgen sollen mit der punktgenauen Bestrahlung mit Protonen jedoch bestmöglich vermieden werden und treten daher nur selten auf. Das spezifische Risikopotenzial wird mit Ihnen individuell vor der Therapie mit unseren Radioonkologinnen und Radioonkologen besprochen.

Klinische Studien des WPE zu Langzeitfolgen der Protonentherapie

Protonenbestrahlung am WPE der Universitätsmedizin Essen

Protonenbestrahlung bei Nasopharynxkarzinomen am WPE

Warum ist es von Vorteil, wenn Sie Ihr Nasopharynxkarzinom am WPE behandeln lassen?

Kompetenz und Erfahrung: Das WPE ist spezialisiert auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen

Die Protonenbestrahlung von Patientinnen und Patienten im Kindes- und Jugendalter ist einer der ausgewiesenen Schwerpunkte des WPE. Durch Zuweisungen aus ganz Deutschland, Europa und darüber hinaus behandeln wir jährlich bis zu ca. 300 Kinder und Jugendliche im Alter von bis zu 18 Jahren, über die Hälfte unserer jungen Patientinnen und Patienten ist unter sieben Jahre alt ist. Gemessen an der relativ geringen Häufigkeit kindlicher Tumore ist das im europäischen Vergleich ein hoher Anteil.

Da Tumoren bei Kindern zudem in vielfältiger Form in Erscheinung treten, haben wir über die Jahre hinweg eine fundierte Fachkompetenz im Bereich der Strahlentherapie bei Kindern aufgebaut. 

Wir bestrahlen grundsätzlich nach standardisierten Therapieprotokollen, an deren Optimierung wir im Rahmen von klinischen Studien – etwa der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH)) teils maßgeblich mitarbeiten

Bestrahlung mit Protonen bei einem Kind.
Das WPE hat über die Jahre hinweg eine fundierte Fachkompetenz im Bereich der Strahlentherapie bei Kindern aufgebaut. 

Pencil Beam Scanning – die fortschrittlichste Art der Protonentherapie

Das WPE nutzt die fortschrittlichste Art der Protonentherapie – das Pencil Beam Scanning. Bei dieser Technik bestrahlen wir ein Nasopharynxkarzinom mit einem bleistiftspitzendünnen Strahl, den wir Punkt für Punkt über den gesamten dreidimensionalen Raum des Tumors steuern. Auf diese Weise bestrahlen wir nahezu ausschließlich das erkrankte Gewebe und schonen die umliegenden Regionen bestmöglich.

Mitarbeiterin des Case Managements vom WPE beim Telefonieren

Sie haben Fragen zur Protonentherapie bei Nasopharynxkarzinomen am WPE?

Sprechen Sie uns an. Durch unsere umfangreiche Erfahrung und die enge Abstimmung im interdisziplinären Team bieten wir Ihnen eine individuelle Behandlung auf höchstem internationalem Niveau.

Case Management: 0201 723 6600 oder wpe@uk-essen.de

Wer kann mit der Protonentherapie am WPE behandelt werden?

Am WPE bieten wir Patientinnen und Patienten aus Deutschland und dem Ausland die Möglichkeit einer nebenwirkungsarmen Tumortherapie an. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit den Kliniken der Universitätsmedizin Essen und dem Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ), also mit allen für die Behandlung notwendigen Fachdisziplinen. Von dieser gebündelten onkologischen Expertise profitieren alle Patientinnen und Patienten des WPE, insbesondere aber jene, deren Heimatklinik weit entfernt ist und die onkologische Kompetenz vor Ort benötigen. So ist beispielsweise eine parallele Chemotherapie am Universitätsklinikum Essen möglich. Grundsätzlich kann diese jedoch auch am Heimatkrankenhaus erfolgen.

Protonenbestrahlung von Patientinnen und Patienten aus dem Ausland

Wie sieht der Behandlungsablauf am WPE aus?

Sollten Sie sich für eine Bestrahlung eines Nasopharynxkarzinoms mit Protonen am WPE interessieren, stellen Sie oder Ihr behandelnder Arzt bzw. Ihre Ärztin zuallererst eine Therapieanfrage an uns.

Unser Case-Management-Team nimmt die Anfrage dann entgegen und steht von da an für Sie als Ansprechperson zur Verfügung. Fragen, die vom Case-Management nicht beantwortet werden können, leitet dieses umgehend an die behandelnden Ärzte und Ärztinnen weiter.

Nach der Therapieanfrage ist der Ablauf wie folgt:

Wenn uns alle relevanten Informationen und Dokumente vorliegen, entscheidet das zuständige ärztliche Team, ob eine Protonenbestrahlung bei Nasopharynxkarzinomen sinnvoll ist. Ihre individuelle Anfrage wird zudem mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen relevanten Fachdisziplinen der Universitätsmedizin Essen und im interdisziplinären Onkologie-Tumorboard besprochen – einer Gesprächsrunde aus fachlich versierten Expertinnen und Experten. Gegebenenfalls werden Ihnen im Anschluss auch alternative Behandlungsoptionen empfohlen.

Sollte sich das Expertenteam zur Behandlung Ihres Nasopharynxkarzinoms mit der Protonentherapie entscheiden, beginnt die Therapieplanung. Hierfür laden wir Sie und wenn gewünscht auch einen Angehörigen oder eine Angehörige zu einem Termin ein. In diesem erläutern wir Ihnen ausführlich die Chancen und Risiken der Protonenbestrahlung bei Nasopharynxkarzinomen.

Nach Ihrem Einverständnis zur Protonenbestrahlung startet anschließend die Protonentherapie mit folgenden Schritten:

  • Anfertigung einer individuellen Lagerungshilfe, damit Ihr Nasopharynxkarzinom in jeder Bestrahlungssitzung exakt mit Protonen bestrahlt werden kann.
  • Nutzung bildgebender Verfahren, wie beispielsweise CT und gegebenenfalls auch MRT, damit unser ärztliches Team und die Medizinphysiker und Medizinphysikerinnen des WPE die genaue Lage des Tumors und der umliegenden Organe beurteilen können.

Nach der Planung und Qualitätssicherung beginnt ein bis zwei Wochen später schließlich die tägliche Protonentherapie. Die Sitzungen finden ambulant statt und gehen im Rahmen der Studien über einen Zeitraum von etwa vier Wochen. Die einzelne Strahlenbehandlung dauert dabei meist nicht länger als eine halbe Stunde, wobei die eigentliche Protonenbestrahlung sogar nur wenige Minuten in Anspruch nimmt.

Welche Informationen sind für die Erstvorstellung nötig?

Sollten Sie sich für eine Protonenbestrahlung eines Nasopharynxkarzinoms interessieren, benötigen wir für die Prüfung folgende Dokumente:

  • den Histologiebefund,
  • radiologische Befunde,
  • zusammenfassender Arztbericht,
  • OP-Berichte,
  • aktuelle CT- und MRT-Bilder,
  • Pathologiebefunde.

Diese Unterlagen können entweder Sie selbst einreichen oder Ihr behandelnder Arzt oder Ihre Ärztin. Auf Basis der vorliegenden Dokumente entscheiden unsere Radioonkologinnen und -onkologen dann, ob eine Protonentherapie bei Ihnen möglich ist. Sollte dies der Fall sein, benötigen wir zu einem späteren Zeitpunkt wahrscheinlich weitere Dokumente. Gegebenenfalls fordern wir auch weitere Untersuchungen an, um eine optimale Therapieplanung durchzuführen.

Spätestens zum Zeitpunkt der Planung einer Protonentherapie ist ein Kontakt zu einem Ihrer behandelnden Ärzte erforderlich.

Unser Case-Management informiert Sie oder Ihren behandelnden Arzt/Ihre behandelnde Ärztin in jedem Fall rechtzeitig darüber, so dass die Therapie zeitnah beginnen kann.

Kostenübernahme der Protonentherapie

Mit diversen gesetzlichen Krankenkassen haben wir Verträge zur Übernahme der Kosten einer Protonentherapie bei Nasopharynxkarzinomen geschlossen. Mit anderen und auch mit einigen privaten Krankenkassen haben wir Abläufe zur Kostenübernahme etabliert. Wir unterstützen alle Patientinnen und Patienten bei der Kostenklärung direkt von Beginn an.

Selbsthilfenetzwerk

Das Selbsthilfenetzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D.-Krebs e.V. ist eine Initiative von Krebspatientinnen und Krebspatienten in Deutschland. Das Netzwerk unterstützt Menschen, die an einem Kopf-Hals-Tumor oberhalb des Kehlkopfes erkrankt sind, sowie deren Angehörige.

Kontaktaufnahme

Sie möchten sich über die Protonentherapie eines Nasopharynxkarzinoms am WPE informieren? Oder direkt einen Termin machen? Dann nutzen Sie unsere nachfolgenden Kontaktmöglichkeiten.

Jede neue Kontaktaufnahme erfolgt über unser erfahrenes und engagiertes Case-Management – der Schnittstelle zwischen Ihnen und unserem Team. Es unterstützt Sie bei

  • der Zusammenstellung Ihrer Unterlagen,
  • bei der Kostenübernahme,
  • bei Reise und Unterkunft

und beantwortet alle Ihre aufkommenden Fragen. Es stellt auch den Kontakt zu unseren Strahlentherapeuten und -therapeutinnen her.

    Schnellanfrage

    E-Mail: wpe@uk-essen.de
    Tel: 0201 723 6600