Besuch von Ministerin Mona Neubaur
Die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen informierte sich über die Nachhaltigkeitsinitiativen der Universitätsmedizin Essen.
Nachhaltigkeitsinitiativen
Eingeladen war die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen um mit ExpertInnen der Universitätsmedizin Essen über Prävention und Nachhaltigkeit als zentrale Aspekte des Green Hospitals zu diskutieren. Tobias Emler und Michael Gastaldo stellten beispielhafte Nachhaltigkeitsinitiativen der UME im Bereich Verhältnisprävention und grüne Mobilität vor. Prof. Susanne Moebus, Leiterin des Instituts für Urban Public Health, sprach über die Notwendigkeit von Verhältnisprävention über die Grenzen des Krankenhauses hinaus, gerade in urbanen Lebensräumen. Prof. Dr. Gustav Dobos, Leiter des Zentrums für Naturheilkunde und Planetare Gesundheit, gab Einblicke in verhaltenspräventive Forschungsprojekte im Bereich der nachhaltigen Ernährungsbildung unter Einbezug digitaler und sozialer Medien. Während einer Live-Schaltung in die Lehrküche des Zentrums wurde ein leckeres Pesto aus Möhren-Grün erstellt.
Hoher Energiebedarf am WPE
Im Anschluss führte Prof. Beate Timmermann durch das WPE, in dem bereits viele PatientInnen ihre Protonentherapie erhalten haben. Diese technisch und medizinisch hochkomplexe Therapie ist durch den 24/7-Betrieb gleichzeitig sehr energieintensiv. Der Stromverbrauch selbst kostet jährlich ca. 2.050 Tonnen CO2-Äquivalent und entspricht einem Stromverbrauch von circa 1.756 Haushalten. Doch gerade ein Haus mit hohem Verbrauch muss auch schauen, wo es nachhaltige Akzente setzen kann. Neben einer Wildblumenwiese auf dem Dach, sind es viele kleine Projekte, die von WPE-TeamGreen um unsere Nachhaltigkeitsbeauftragte Dr. Stefanie Schulze Schleithoff umgesetzt wurden. So erfolgte beispielsweise die Umstellung auf eine gefahrstofffreie Kühlwasserbehandlung. Dies hat nicht nur positive Umweltauswirkungen, sondern trägt auch maßgeblich zur Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung bei, während gleichzeitig die Naturbelastung minimiert wird.
Nachhaltige Patientenversorgung
Prof. Timmermann geht es als Ärztin im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit auch um eine nachhaltige medizinische Versorgung. So steht immer mehr die Erarbeitung von Behandlungsstrategien, die das langfristige Überleben sichern, aber auch langfristige Schädigungen und Benachteiligung der PatientInnen verhindern und ein möglichst normales Leben nach Therapie ermöglichen, im Fokus. Hierfür ist auch eine weiterführende Erforschung hinsichtlich der Ursachen von Spätfolgen notwendig.
Weiterhin ist eine gute Arzt-/Team-Patientenbeziehung wichtig, um mögliche Ängste und emotionalen Belastungs- und Überforderungssituationen zu verringern. An all diesen Themen arbeitet das WPE auf unterschiedlichsten Ebenen seit Jahren.
Team-Green am WPE
Wir haben im WPE mit Frau Dr. Stefanie Schulze Schleithoff eine eigene Nachhaltigkeitsbeauftragte und ein multidisziplinär besetztes Team-Green, welches sie unterstützt. Zusammen haben wir in der Vergangenheit schon viele Themen bewegt und werden dies zukünftig weiter tun. Egal wie klein manche Maßnahmen erscheinen mögen, jeder davon ist ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit.
Kinderprogramm am WPE
Mehr als die Hälfte der im WPE behandelten Patienten sind Kinder. Damit beherbergt das WPE eines der größten strahlentherapeutischen Behandlungsprogramme bei Kindern.
Impressionen
Fotos: Ina Fassbender