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Übersicht: AktuellesErstellt am: 13.05.2018

Wir freuen uns über einen großen Erfolg: Das WPE hat eine europaweite Ausschreibung des National Health Service (NHS) England gewonnen und übernimmt ab sofort die Behandlung von Patienten aus Großbritannien – und zwar solange, bis die beiden neuen Protonentherapiezentren, die 2018 in Manchester und London eröffnen werden, die Versorgung selbst übernehmen können.

„Wir sind sehr stolz, den Zuschlag erhalten zu haben. NHS England profitiert von unserer Expertise im Bereich Protonentherapie und unserem großen Expertennetzwerk am Universitätsklinikum Essen. Hier können wir unsere Erfahrung als größtes europäisches Strahlentherapiezentrum bei Krebserkrankungen im Kindes- und jungen Erwachsenenalter einbringen“, freut sich Prof. Dr. Beate Timmermann, Ärztliche Leiterin des WPE und Direktorin der Klinik für Partikeltherapie am UK Essen. „Die Kooperation ist bereits sehr gut angelaufen. Die ersten Patienten aus Großbritannien sind schon bei uns und werden behandelt“, so die Expertin für Strahlentherapie, Hirntumore und Sarkome im Kindes- und Erwachsenenalter.

Im vergangen Sommer hatte der NHS England die Protonentherapie von britischen Kindern und jungen Erwachsenen mit ZNS-Tumoren und Sarkomen, von denen viele bislang in den USA behandelt wurden, europaweit ausgeschrieben. Das WPE der Universitätsmedizin Essen setzte sich im Wettbewerb gegen die Konkurrenz aus Deutschland und anderen Ländern durch, erhielt als einziger Bewerber den Zuschlag und ist nun offiziell Kooperationspartner des NHS England.

Wichtige Vergabe-Kriterien waren die Erfahrung und die interdisziplinären Strukturen bei der komplexen Behandlung von Kindern. Hier konnte das WPE punkten:  Allein 2017 wurden im WPE, als dem größten europäischen Strahlentherapiezentrum für Kinder, über 200 Patienten im Alter unter 18 Jahren behandelt. Hervorzuheben ist zudem die Tatsache, dass das WPE auch sehr junge Kinder therapieren kann, bei denen eine Bestrahlung aufgrund ihres Alters in Sedierung erfolgen muss. Auch technisch ist das WPE bestens ausgestattet, wodurch hochkomplexe Behandlungen etwa auch des gesamten zentralen Nervensystems („kraniospinale Achse“) mit Protonen möglich sind. Bereits 2017 kamen knapp 30 Prozent der Kinder aus dem Ausland, verteilt auf 20 Länder.

„Die gewonnene Ausschreibung ist eine ganz besondere Auszeichnung für das gesamte Team um Prof. Dr. Beate Timmermann. Das WPE konnte sich zusammen mit den anderen Experten der Universitätsmedizin Essen, insbesondere mit der Kinderklinik, der Neurologie und der Klinik für Neurochirurgie, optimal präsentieren und die Ausschreibung gewinnen. Die transnationale Partnerschaft bestätigt einmal mehr den Leuchtturmcharakter des WPE, nicht nur für die Universitätsmedizin Essen und für das Land Nordrhein-Westfalen, sondern inzwischen auch europaweit“, betont Prof. Dr. Jochen A. Werner, Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen.

Aktuell liegt das Durchschnittsalter der Patienten im Westdeutschen Protonentherapiezentrum bei knapp 16 Jahren. Im Rahmen des weiteren Ausbaus der Anlage vergrößert sich auch der Anteil erwachsener Patienten stetig. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Therapietechnik ist eine umfangreiche Begleitforschung der Klinik für Partikeltherapie von Prof. Beate Timmermann mit den anderen Kliniken und Instituten der Universität Duisburg Essen selbstverständlich.