Prof. Beate Timmermann ist neue Vorsitzende der strahlenonkologischen Arbeitsgruppe im ECC
Prof. Dr. Beate Timmermann, Direktorin der Klinik für Partikeltherapie und ärztliche Leiterin des Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen (WPE), wurde im Juni zur Vorsitzenden der Arbeitsgruppe der Strahlenonkologinnen und -onkologen innerhalb der Euro Ewing Gruppe (Euro Ewing Consortium – EEC) ernannt. Sie ist derzeit die einzige deutsche Expertin in der international besetzten Arbeitsgruppe.
Das EEC wurde 2014 vom Cancer Institute des University College London (UCL) mit dem Ziel initiiert, Fachexperten aus 20 europäischen Ländern an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam im Rahmen klinischer Studien und translationaler Forschungsvorhaben die Therapieoptionen für Patientinnen und Patienten mit Ewing-Sarkom zu optimieren. Das koordinierte Gemeinschaftsprojekt wurde bis 2019 von der Europäischen Union finanziert und konnte dank Unterstützung des britischen Ewing’s Sarcoma Research Trusts über diesen Förderzeitraum weitergeführt werden.
„Die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene im Bereich Ewing-Sarkome ist tatsächlich außerordentlich. Das EEC bringt ausgewiesene Expertinnen und Experten auf diesem Feld, Kliniker sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen, die gemeinsam daran arbeiten, die Behandlungsergebnisse für Betroffene zu optimieren und diesen Zugang zu klinischen Studien zu ermöglichen“, sagt Prof. Dr. Beate Timmermann. „Ich freue mich, dass ich Teil dieses internationalen Teams bin. Als Vorsitzende der radioonkologischen Arbeitsgruppe werde ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen nicht nur der Strahlentherapie, sondern auch der der Chirurgie und Onkologie künftig noch intensiver daran arbeiten, im internationalen Verbund zu einer besseren Perspektive für Betroffenen mit Ewing-Sarkom beitragen können. Dies gilt selbstverständlich insbesondere im Hinblick auf den Einsatz und die Möglichkeiten der Strahlentherapie.“
Ewing-Sarkome sind bösartige, seltene Knochentumoren, von denen vor allem junge Menschen im Kindes- und Jugendalter betroffen sind – der statistische Mittelwert liegt bei etwa 15 Jahren. Aktuell können etwa 60 Prozent der Betroffenen langfristig geheilt werden. Dieser Anteil hat sich allerdings in den vergangenen 25 Jahren trotz stetiger Weiterentwicklung der Behandlung nicht wesentlich verbessert. Derzeitiger Behandlungsstandard ist eine Chemotherapie in Verbindung mit einer Lokaltherapie, also einem chirurgischen Eingriff und/oder einem radiotherapeutischen Verfahren. Grundsätzlich hat sich die Strahlentherapie in der Behandlung von Ewing-Sarkomen bewährt und erfolgt fallabhängig präoperativ, postoperativ oder auch als alleinige Lokaltherapie. Letzteres in der Regel jedoch nur, wenn eine Operation nicht möglich bzw. zu gefährlich ist.
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