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Übersicht: AktuellesErstellt am: 20.04.2015

Essen, 20.04.2015 – Im Rahmen einer Feierstunde hat Svenja Schulze, NRW-Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung, das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen (WPE) heute vor rund 140 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medizin offiziell eröffnet.
„Das WPE ist ein in Deutschland und Europa einzigartiges Zentrum, das gleichzeitig für den Wandel des Ruhrgebiets zu einem der führenden Medizinstandorte in Deutschland steht. Entsprechend bin ich stolz darauf, dass es uns gemeinsam gelungen ist, ein solch wegweisendes Projekt zum Erfolg zu bringen“, sagte Ministerin Schulze anlässlich der heutigen Feierstunde in Essen. „Das WPE eröffnet neue Möglichkeiten in unserem Forschungsschwerpunkt Onkologie und ist bereits intensiv in Forschungsprojekte und die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses eingebunden“, ergänzte Prof. Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen. Bis heute hat das Team des Essener Protonenzentrums rund 200 Patienten behandelt. Anfang 2016 sollen alle vier Behandlungsräume in Betrieb sein, danach wollen die Verantwortlichen die Zahl der Therapien schrittweise auf über 1.000 pro Jahr steigern: „Der Ausbau des WPE und die Anzahl der behandelten Patienten liegen derzeit voll im Plan. Wir konnten bisher insgesamt drei Behandlungsräume in Betrieb nehmen, in denen wir über die modernste Form der Protonentherapie, das sog. ‚pencil beam scanning‘, verfügen. Mit diesem können unsere Ärzte Tumoren Stück für Stück ‚nachzeichnen‘ und damit bestmöglich bestrahlen sowie umliegendes Gewebe maximal schonen“, so Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen (UK Essen), bei der offiziellen Eröffnung des WPE. „Was mich besonders freut: Wir haben bereits in sehr kurzer Zeit über 100 Kinder behandelt. Dabei macht es mich betroffen, zu erleben, wie viele Kinder bereits mit schweren Tumorerkrankungen kämpfen müssen – und ich bin froh und dankbar, dass wir mit dieser Anlage und unseren ausgezeichneten Experten ihnen und ihren Familien nachhaltig helfen können“, führte Prof. Nagel weiter aus.

Seit Mitte 2013 behandeln die Ärzte unter der medizinischen Leitung von Prof. Dr. Beate Timmermann am WPE Patienten mit der Protonentherapie, im März 2014 hatte das UK Essen das Zentrum vollständig von der ursprünglichen Bau- und Betreibergesellschaft übernommen. „Seitdem fokussieren wir uns auf den Ausbau unserer medizinischen Leistungen und den Aufbau unserer Teams“, erläuterte Prof. Timmermann. „Bisher haben wir insbesondere Patienten mit Tumoren in empfindlichen Geweberegionen wie Kopf, Wirbelsäule oder Beckengegend behandelt, die nur schwer anderweitig therapierbar sind. Mit Hilfe einer neuen Planungstechnologie können wir die Indikationen noch einmal deutlich erweitern: So können wir nun z. B. auch Tumoren des gesamten Zentralen Nervensystems bestrahlen. Das ist ein bedeutender Fortschritt, der vor allem Patienten mit schwierigen Hirntumoren neue Hoffnung geben kann“, erklärt die Ärztliche Leiterin des WPE.
Weitere Informationen zum WPE und der Feierstunde erhalten Sie auf der neuen Webseite des WPE unter wpe-uk.de.

Pressekontakt:
Burkhard Büscher
Pressesprecher
Stabsstelle Marketing und Kommunikation
Tel.: 0201/723-2115
burkhard.buescher@uk-essen.de
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Nähere Informationen:
Prof. Beate Timmermann
Ärztliche Leiterin des WPE
Tel.: 0201/723-6600
beate.timmermann@uk-essen.de
www.uk-essen.de

Über das Universitätsklinikum Essen (UK Essen)
Als Krankenhaus der Maximalversorgung ist das Universitätsklinikum Essen (UK Essen) heute das größte an einem Standort zentrierte Universitätsklinikum des Ruhrgebiets und damit das „Klinikum der Metropole Ruhr“. Jedes Jahr werden rund

50.000 Patientinnen und Patienten in den 1.300 Betten stationär und 165.000 ambulant behandelt. Rund 6.000 Experten der unterschiedlichsten Disziplinen in 26 Kliniken und 23 Instituten sind der Garant für eine exzellente und interdisziplinär angelegte Diagnostik und Therapie auf dem neusten Stand der Forschung. Der Dreiklang aus Forschen, Lehren und Krankenversorgung bildet die übergreifende Klammer sämtlichen Wirkens am UK Essen – im Mittelpunkt steht dabei stets der Mensch. Neben den Forschungsgebieten Genetische Medizin, Immunologie und Infektiologie konzentriert sich das UK Essen seit Jahren erfolgreich auf die drei Schwerpunkte Onkologie, Herz-Kreislauf und Transplantation. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum Essen, Deutschlands größtem Tumorzentrum, dem Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen, einem der führenden Zentren für Strahlentherapie mit Protonen in Deutschland, dem Westdeutschen Herzzentrum Essen, in dem jährlich mehr als 2.000 Operationen durchgeführt werden, und dem international führenden Zentrum für Transplantation, in welchem mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe transplantiert werden, verfügt das UK Essen über eine herausragende Aufstellung.