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Übersicht: AktuellesErstellt am: 24.07.2019

Eine der beiden Studienleiterinnen der Cooperativen Weichteilsarkom Studiengruppe (CWS) der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH), Dr. Monika Scheer aus Stuttgart, war am 10. Juli zu Gast im WPE und fasste in ihrem Vortrag unter anderem aktuelle Ergebnisse der CWS-Studiengruppe zum Thema „Synovialsarkome“ zusammen. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Fachbereiche der Universitätsmedizin diskutierte die Kinder-Onkologin aktuelle Therapiekonzepte und zukünftige Entwicklungen sowie die Rolle der Referenzstrahlentherapie im Register für Weichteilsarkome.

Synovialsarkome zählen zu der Gruppe der Weichteilsarkome (WTS), die insgesamt etwa sechs Prozent aller Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter und weniger als ein Prozent im Erwachsenenalter ausmachen. Jährlich kommt es bundesweit zu etwa 140 WTS-Neuerkrankungen bei jungen Patienten. Doch WTS sind nicht nur selten: „Die Histologien der WTS bei Kindern unterscheiden sich teils erheblich von denen bei Erwachsenen. Dort gewonnene Erkenntnisse lassen sich also nur schwer von der einen Patientengruppe auf die andere übertragen“, resümiert Prof. Dr. med. Beate Timmermann, Direktorin der Klinik für Partikeltherapie am WPE.

Übergeordnetes Ziel der unter anderem von der Deutschen Kinderkrebsstiftung geförderten CWS-Studiengruppe ist eine Optimierung und Standardisierung von Diagnostik, Behandlung und Nachsorge bei Kindern und jungen Erwachsenen mit Weichteilsarkomen und seltenen anderen Weichteiltumoren. Zentrale Grundlage dieses Vorhabens bildet das 2009 ins Leben gerufene Register (Soft Tissue Sarcoma Registry, „CWSSoTiSaR“), in dem alle Patienten mit einem Weichteilsarkom erfasst werden. Mit der „CWS Guidance“ wird zudem allen behandelnden Kliniken eine umfassende Therapieempfehlung zur Verfügung gestellt.

Dr. Monika Scheer, Kinder-Hämatologin, -Onkologin und Palliativmedizinerin, ist Funktionsoberärztin am Klinikum Stuttgart und in der neuen CWS-Studienleitung zuständig für die Beratung der Registerpatienten. Im Expertennetzwerk der CWS-Studienzentrale berät Prof. Timmermann seit vielen Jahren die behandelnden Kliniken zur Strahlentherapie und erstellt individuelle Therapieempfehlungen. Der Besuch aus Stuttgart bot daher auch Gelegenheit, um über die Zukunft der Referenzstrahlentherapie etwa durch moderne virtuelle Tumorkonferenzen und Qualitätskontrollen von Bestrahlungsplänen zu sprechen.

Anders als in anderen Kliniken wird diese seltene Tumorart am WPE häufig therapiert. Hierzu trägt auch die herausragende Expertise des Sarkomzentrums des WTZ bei. Aber auch die Protonen selbst haben hier große Vorteile: Viele inoperable Tumoren bedürfen einer lokal intensiven und doch die Umgebung ausreichend schonende Behandlung. Auf diesem schmalen Grad können die physikalischen Eigenschaften der Protonen punkten, um gute Tumorkontrollraten zu erzielen und dabei eine langfristige Schädigung sensibler Organe zu vermeiden.

Weitere Informationen zu den Möglichkeiten der Protonentherapie bei Weichteilsarkomen finden Sie auf dieser Seite.

Eine Übersicht über am WPE behandelbare Sarkomarten haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Weitere Informationen zur CWS-Studiengruppe unter cws.olgahospital-stuttgart.de